Know your enemy - den antifaschistischen Selbstschutz organisieren!

14. Mai 2011 | Fight Back - Antifa Recherche Berlin-Brandenburg

Im Zuge des von Antifaschist_innen erfolgreich verhinderten Neonaziaufmarsches am Samstag, den 14. Mai 2011 in Berlin-Kreuzberg griff eine große Gruppe Neonazis vier auf dem Boden sitzende Gegendemonstranten an. Diese vier Jugendlichen wurden offenbar gezielt ausgewählt, da sie deutlich in der Unterzahl waren und aufgrund ihrer sitzenden Position keine Gegenwehr zu erwarten war. Die anwesende Polizei war scheinbar nicht gewillt, den Angriff zu stoppen oder die beteiligten Angreifer festzunehmen. Während der Neonazi-Mob auf die vier am Boden liegenden Jugendlichen eintrat, wurden Antifaschist_innen durch massive Polizeigewalt an einem Eingreifen gehindert.

Die Neonazis wurden nach ihrem Überfall von der Polizei lediglich beiseite geschoben und durften anschließend den Tatort ungehindert verlassen. Auch im Anschluß gab es keinerlei Bemühungen, die Täter in der eingekesselten Neonazi-Gruppe zu identifizieren oder festzunehmen. Das Beispiel zeigt wieder mal, dass ein Vertrauen auf den "Schutz" der Polizei in solchen Situationen fehl am Platz ist. Aktive Antifaschist_innen sind gut beraten, sich durchgehend in Bezugsgruppen zu bewegen und jederzeit auf mögliche Angriffe vorbereitet zu sein. Partner_innen aus der Zivilgesellschaft und bürgerliche Gegendemonstrant_innen muss diese Faustregel noch stärker vermittelt werden. Im Zuge der gesamten Auseinandersetzungen am Mehringdamm wurden ausschließlich Antifaschist_innen von der Polizei verhaftet. Das Geschehen, auch die Übergriffe wurden von den Anti-Antifa-Fotografen Christian Bentz und David Gudra dokumentiert.
Die Polizei hatte durch eine Desinformationspolitik von Anfang an versucht, den Neonazis einen ungehinderten Marsch durch Kreuzberg zu ermöglichen. Daher vertrauen wir auch jetzt nicht auf irgendwelche Nachermittlungen der Polizei, sondern nehmen die Sache mit diesem Recherche-Aufruf selbst in die Hand. Anbei die an dem Überfall beteiligten Neonazis.

Weitere Hinweise bitte an: fightback[at]no-log.org

Update: Poster zum Selbstplakatieren hier zum Runterladen.

Die Täter

Jens Heller (Eilenburg bei Leipzig)
Trat auf die am Boden liegenden Jugendlichen ein:

Sebastian Zehlecke (Berlin)
War in der Angreifergruppe:

Marcel Thomas (Ilmenau)
War mit in der Angreifergruppe:

Dennis Kittler (Berlin)
War in der Angreifergruppe:

Patrick Voigt (Ilmenau)
Schlug auf die am Boden liegenden Jugendlichen ein:

Christian Schmidt (Berlin)
War mit in der Angreifergruppe:

David Gallien (Berlin)
War mit in der Angreifergruppe:

Michael Machner (Wasserleben)
War mit in der Angreifergruppe:

Steve Reinhold (Chemnitz)
War mit in der Angreifergruppe:

Marc Richter (Berlin)
Trug während der Versammlung ein Messer bei sich:

Christoph Schürmann (Berlin)
War mit einem Knüppel unterwegs: