Nazi-Aufmarsch diesen Samstag

20. September 2013 | News Redaktion

Diesen Samstag will die in Berlin neugegründete Neonazipartei "Die Rechte" einen Aufmarsch durch den Weitlingkiez durchführen. "Die Rechte" ist bundesweit ein Sammelbecken kürzlich verbotener Kameradschaften. In Berlin sitzen mindestens drei Angehörige der verbotenen Kameradschaft "Frontbann 24" im Vorstand. Ihr Vorsitzender ist der ehemalige Chef des "Frontbanns" Uwe Dreisch.

Geplant ist der Aufmarsch für 14:00 Uhr am S-Bhf. Lichtenberg. Laut Informationen der taz ist die Route vom S-Bhf Lichtenberg durch die Weitlingstraße zum Nöldnerplatz. Die Neonazis wollen sich vorher jedoch schon in Schöneweide (12:00 Uhr) und Friedrichsfelde Ost (13:00 Uhr) versammeln.

Ab 13:30 Uhr sind zwei Gegenkundgebungen angemeldet: am S-Bhf. Lichtenberg und am Münsterlandplatz. Überlasst den Kiez nicht den Neonazis.
Achtet auf aktuelle Ankündigugen vom Antifa Infportal Lichtenberg (Facebook), Antifa Hohenschönhausen, antifa.de und hier.

Zeitgleich finden auch die Aktionen gegen den Aufmarsch christlicher Fundis statt und gegen die Kundgebungen von Pro Deutschland. Viel zu tun für engagierte Antifaschist_innen.


EXKURS: Frontbann 24

Die Neonazi-Kameradschaft "Frontbann 24" existierte von 2008 bis 2009. Sie bezog sich offen auf den historischen Nationalsozialismus. Der Name berief sich auf die SA-Tarnorganisation "Frontbann", die 1924 gegründet wurde. Die Kameradschaft trat meist uniformiert mit schwarzen Oberhemden auf, in die Reichsadler und das Kürzel der jeweiligen Bezirkssektion eingestickt waren. Sie rekrutierte sich vor allem aus enttäuschten NPD-Aktivist_innen und füllte die Lücke in der Berliner Neonaziszene zwischen der als zu gemäßigt empfundenen Berliner NPD und den zu jugend-subkulturell orientierten "Autonomen Nationalisten". Die Kameradschaft wurde von Uwe Dreisch (Bild links), in Zusammenarbeit mit den Lichtenbergern Gesine Hennrich und Ronny Schrader (beide Bild mitte) geführt entfaltete aber wenig eigene Außenwirkung. Zwischenzeitlich waren etwa 60 Neonazis in der Gruppierung organisiert.
Die letzte Kundgebung der Kameradschaft fand am 5. September 2009 am S-Bhf. Lichtenberg statt, bevor sie am 5. November 2009 verboten wurde.


Die ehemaligen "Frontbann 24"-Aktivist_innen Uwe Dreisch (Vorsitzender), Gesine Hennrich und Dennis Kittler (Bild rechts) sitzen im Vorstand der neugegründeten Berliner Struktur der Partei "Die Rechte". Weitere Vorstandsmitglieder sind: Patrick Krüger, Tom Staletzki, Jens Oberwinter.

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