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Alternatives Leben in Lichtenberg?!
Dieses Jahr führt die Silvio-Meier-Demo erneut in den Berliner Ostbezirk Lichtenberg. Dass beim Nennen diesen Bezirkes stets Assoziationen wie öde, grau oder auch Nazihochburg fallen, kommt nicht von irgendwo her. Schon 1990 besetzten Neonazis ein Haus in der Weitlingstraße 122, nahe dem S-Bhf-Lichtenberg

Diese wurde lange Zeit als Treffpunkt von diversen Neofaschisten genutzt und von dort aus fanden Angriffe gegen Linke, Migranten und sozial Deklassierte statt. Seitdem gilt der Weitlingkiez als braune Hochburg, was sich an zahlreichen Übergriffen belegen lässt. Lichtenberg ist der Bezirk mit der größten Wohndichte organisierter Neonazis.

Platte, »Thor Steinar«, Nazimief
Doch längst ist nicht mehr nur der Weitlingkiez eine »Angstzone«. Ob Friedrichsfelde, Tierpark oder Rummelsburg, ob jung ob alt, »Thor Steinar« ist Mode und was alle eint, ist der Stolz Deutscher zu sein. Arbeitslosigkeit und »Hartz IV« sind allgemein bekannt und gehören zum Alltag. Genauso wie fehlende Freizeitmöglichkeiten, seien es Jugendclubs die geschlossen werden, Fußballplätze die nicht gebaut werden oder sonstige Kulturangebote, die gar nicht erst vorhanden sind.

In diesem Klima der Isolation und Vereinzelung gibt es frustrierte Jugendliche zuhauf, die ihr Heil darin finden, gegen Ausländer zu hetzen und »Zecken« zu klatschen. Dies bietet perfekten Nährboden für Nazikader Jugendliche für ihre Sache zu gewinnen. Mit dem Stylewandel vom Glatzennazi zum »Autonomen« Nationalisten wird versucht Faschismus cool und attraktiv zu machen es darf gesprayt, geklebt und geprügelt werden.

Links, lustig, lebensfroh!
Doch es gibt noch die andere Seite von Lichtenberg. Migrantinnen und Migranten, die sich dem rassistischen Terror nicht beugen und Flagge zeigen, alternative Jugendliche die sich ihren Kiez nicht nehmen lassen und Antifas, die sich offensiv gegen Nazis wehren.

Ein weiteres Beispiel ist der »Verein für ein unabhängiges Jugendzentrum Karlshorst« (UJZ). Der Verein setzt sich für ein selbstverwalteten Freiraum ein, wo jeder willkommen ist, und möglich ist, sich zu verwirklichen. Anfang des Jahres bezog das UJZ eine Etage des Karlshorster Jugendclubs Rainbow e.V.. Es wird die Möglichkeit geboten, abseits von Faschostress selbst tätig zu werden, T-Shirts zu drucken, Partys zu geben und einfach mal abseits vom kapitalistischen Mainstream und Leistungsdruck zu entspannen.

Diverse Naziangriffe die kurz darauf folgten haben bewiesen, wie nötig ein linker Freiraum ist. Wenn die diversen Sachbeschädigungen das Ziel haben sollten, die BesucherInnen einzuschüchtern, haben sie sich getäuscht, jetzt fangen wir erst richtig an.

Im nächsten Jahr wird es auch wieder das einwöchige UJZ-Camp geben und zahlreiche andere antifaschistische Events werden stattfinden. Kommt vorbei, knüpft Kontakte und organisiert euch. Es ist an uns eine linke Jugendkultur aufzubauen und Nazis in die Schranken zu weisen. Lasst uns gemeinsam für ein buntes Lichtenberg sorgen. Einen Anfang können wir am 22.11. auf der Silvio-Meier-Demo machen.

Ein Text der Autonomen Antifa Lichtenberg-Süd (AALS)