Das Bündnis 1. Mai nazifrei hat gestern ein vorläufige Blockade-Konzept veröffentlicht. Senat, Polizei und Nazis versuchen auch weniger als zwei Wochen vor dem 1. Mai weiterhin den Aufmarschort der Nazis geheim zu halten. Sie hoffen dadurch effektive Gegenaktivitäten und eine Verhinderung des Naziaufmarsch unmöglich zu machen. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre wurde damit jedoch bereits gerechnet. Daher wurden heute mögliche Blockadeszenarien veröffentlicht. Denn eins ist klar: Egal wo die Nazis marschieren, sie werden nicht durchkommen!

Nachdruck eines Artikels von Indymedia

Seit Anfang des Jahres mobilisiert die Berliner Neonaziszene für einen Aufmarsch am 1. Mai 2010 in Berlin. Treibende Kraft dabei ist das von Lichtenberger Neonazis betriebene Internetportal NW-Berlin. Es scheint, als würden die Berliner Neonazis versuchen, mit der Mobilisierung aus ihrer offensichtlichen Schwäche in der Hauptstadt auszubrechen. Wir blicken deshalb einmal hinter die Kulissen der Szene.

Seit Herbst letzen Jahres mobilisiert die Berliner Kameradschaftsszene in enger Kooperation mit der Berliner NPD zu einem überregionalen Aufmarsch am 1. Mai. In den letzen Monaten führten die Nazis mehrere Infostände und Verteilaktionen in verschiedenen berliner Bezirken durch. Außerdem fanden im Januar und März zwei Mobilisierungsveranstaltungen zum 1. Mai statt. Auf Grund der überregionalen Mobilisierung, worauf nicht zuletzt die Liste mit den angekündigten Rednern aus Nord-und Ostdeutschland, Schweden und Belgien schließen lässt, und des hohen symbolischen Wertes eine Aufmarsches in Berlin, ist mit einer Teilnehmer_innenzahl von mindestens 800 Nazis zu rechnen. Die Demo, die sich vor allem aktionsorientierte Nazis richtet, wird voraussichtlich überwiegend so genannte „Autonome Nationalisten“ aus Ost- und Norddeutschland und NRW anziehen. Die Nazis rufen auf ihrer Mobilisierungsseite dazu auf bereits am Tag vor dem 1.Mai nach Berlin zu reisen und kündigen ein „Abendprogramm“ sowie Übernachtungsmöglichkeiten für das Wochenende an.

Am Tag selbst hat die Berliner NPD eine Kundgebung am Mandrellaplatz in Köpenick angemeldet. Außerdem ist bekannt, dass durch zwei Einzelpersonen Demonstrationen vermutlich im Ostteil der Stadt angemeldet wurden. Eine der Anmeldungen kommt dabei von dem aus Strausberg stammenden Sebastian Schmidtke. Dieser war früher beim Kampfbund Deutscher Sozialisten und beim Märkischen Heimatschutz aktiv. In den letzten Jahren war er einer der führenden Köpfe der Berliner Kameradschaftsszene. Er fungierte als Verantwortlicher für Publikationen des "NW Berlin" und für das Naziheft "Berliner Bote" und als Anmelder verschiedener Aufmärsche in Berlin. Seit Februar 2010 ist er stellvertretender Landesvorsitzender der NPD. Weitere Informationen zu den Berliner Nazis findet ihr in dem Recherche-Magazin Fight Back.

Nähere Infos zu den geplanten Aktivitäten der Nazis und den Gegenprotesten folgen…

Aus dem Bündnis Berliner Antifa-Gruppen und dem Revolutionären 1. Mai-Bündnis haben sich ein paar Gruppen zusammengefunden und ein Jugendinfo zum diesjährigen 1. Mai in Berlin produziert. Die Herausgeber_innen wollen in diesem ihre "Gedanken zum 1. Mai, den Nazis
und der ganzen restlichen Kackscheiße vorstellen." Im Editorial heißt es: "Wir beschäftigen uns u.a. mit der Gewalt und dem 1. Mai (S. 6), der Geschichte der Autonomen Antifa (S. 19), der Schule im Kapitalismus (S. 4) und der Gentrifizierung unserer Kieze (S. 12). Außerdem wollen wir euch noch ein paar Tipps und Tricks für eine kraftvolle Revolutionäre 1. Mai-Demonstration und Aktionen gegen den Naziaufmarsch mit auf den Weg geben."

Das Jugendinfo findet ihr in den üblichen Locations in Berlin oder könnt es hier als PDF herunterladen.

Die Plakate und Aufrufe sind nun fertig gedruckt. Sie können in den üblichen Locations in Berlin abgeholt werden oder unter Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. bestellt werden. Bitte gebt bei Bestellungen eine ungefähre Menge an, wie viel ihr benötigt. Bestellungen können uns auch verschlüsselt zu geschickt werden. Unseren PGP-Key findet ihr hier.