Antifa-Kampagne zeigt erste Resultate

22. Oktober 2013 | News Redaktion

Die Outing-Kampagne gegen die Ber­liner Neo­na­zi­ak­ti­vistin Maria Fank, die zur Zeit eine Aus­bil­dung auf der Berufs­fach­schule für Sozi­al­as­sis­tenz der AFBB gGmbH in Berlin-Mitte macht, hat erste Wir­kung hinterlassen.Die Schul­lei­tung wurde in den ver­gan­genen Wochen mehr­mals darauf hin­ge­wiesen, dass Maria Fank eine vom Natio­nal­so­zia­lismus über­zeugte Frau ist, die seit Jahren auf diversen neo­na­zis­ti­schen Ver­an­stal­tungen als Red­nerin auf­tritt und gegen Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund hetzt, sowie aktuell Flücht­linge pau­schal als „kri­mi­nelles Pack“ ver­un­glimpft.

In der Kon­se­quenz ist sol­chen Per­sonen, die extrem ras­sis­ti­sche Posi­tionen ver­treten, eine Tätig­keit in sozialen Berufen, wo es um den Men­schen geht und nicht um Haut­farbe oder Her­kunft, zu ver­wehren.

Da es von der Schul­lei­tung keine Reak­tionen gab, auch ein Schreiben der Ber­liner VVN blieb unbe­ant­wortet, hatten Antifaschist_innen am 14. Oktober vor der Schule der AFBB gGmbH zu einer Kund­ge­bung auf­ge­rufen. Darauf rea­gierte der Leiter der AFBB gGmbH Roland Schmidt dann mit der Schlie­ßung der Schule für diesen Tag auf­grund eines von ihm herbei hal­lu­zi­nierten Bedro­hungs­sze­na­rios. Die Kund­ge­bung fand somit vor ver­schlos­sener Schule statt und ca. 50 Teilnehmer_innen infor­mierten über die Unver­ein­bar­keit ras­sis­ti­scher und aus der NS-Ideologie stam­mender Posi­tionen mit der Ethik sozialer Berufe. Gerne wäre man auch mit den Mitschüler_innen von Maria Fank ins Gespräch gekommen, um ihnen mit­zu­teilen, was diese Neonazi-Frau über sie denkt. Natür­lich sind auch Schüler_innen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund in ihrer Klasse und dem­ent­spre­chend äußert sich Maria Fank sehr zynisch auf ihrem Facebook-Profil: „ Also ich bin schon ziem­lich tole­rant, mich mit sol­chen Men­schen in einen Raum zum lernen zu setzen ! Wer sollte besser in einen sozialen Beruf passen, wenn nicht ich!?“

Nachdem nun ein öffent­li­cher Druck her­ge­stellt war, auch in der Ber­liner Tages­presse wurde dar­über berichtet, führte die Schul­lei­tung ein Gespräch mit Maria Fank und offe­rierte ihr, wenn sie einem Auf­he­bungs­ver­trag nicht zustimme, müsse sie mit ihrer Kün­di­gung rechnen. Die Begrün­dung der Schul­lei­tung, dass sie den Schul­ab­lauf störe, ist aller­dings eine sehr schwache Aus­sage zur Per­so­nalie Maria Fank und die Tat­sache, dass sie mit ihrer völkisch/rassistischen Ein­stel­lung in der Öffent­lich­keit Stim­mung gegen Migrant_innen und Flücht­linge macht, wird ein­fach aus­ge­blendet.

Die ras­sis­ti­schen Hetz­ti­raden, die Maria Fank auf diversen NPD-Kundgebungen im Bun­des­tags­wahl­kampf 2013 von sich gegeben hat, könnten auch straf­recht­liche Folgen haben – zumin­dest wird das geprüft und Straf­an­zeigen gegen sie werden in Erwä­gung gezogen. Auch das sollte die Schul­lei­tung der AFBB gGmbH zur Kenntnis nehmen. Ob Maria Fank nun zügig von der Schule fliegen wird, ist noch nicht abzu­sehen, denn sie hat ange­kün­digt, nicht kampflos ihren Aus­bil­dungs­platz auf­zu­geben. Auf sozialen Netz­werken im Internet erfährt sie natür­lich Zuspruch von ihren „Volksgenoss_innen“ und es wurde ein Facebook-Profil „Soli­da­rität mit Maria Fank“ erstellt, wo sie als Opfer von „Men­schen­jagd“ und „moderner Inqui­si­tion“ hin­ge­stellt wird. Wenn man jedoch die zahl­rei­chen Mei­nungs­äu­ße­rungen dieser „Nazi-Aktivistin“ ver­folgt, kommt man eher zu dem Schluss, dass sie eine Täterin ist, eine geis­tige Brand­stif­terin, die maß­geb­lich am Schüren von Pogrom­stim­mung gegen­über Flücht­lingen betei­ligt ist.

Antifaschist_innen werden am Thema dran­bleiben und Maria Fank wei­terhin genau beob­achten, und somit wird auch die Aus­bil­dungs­aka­demie in der Alten Jakob­straße in Berlin-Mitte mit wei­teren Inter­ven­tionen rechnen müssen.

Erstveröffentlichung auf recherche&aktion am 22. Oktober 2013

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