Kein rechtes Konzert im Urban Spree

2. September 2013 | News Redaktion

Am gest­rigen Tage ver­öf­fent­lichten wir Recher­chen, wonach der Head­liner eines von „Cere­mo­nies Berlin“ für den 7. Sep­tember 2013 in Berlin-Friedrichshain ange­kün­digten Neofolk-Konzerts, die fran­zö­si­sche Military-Pop-Band „Der­nière Volonté“, bis in die jüngste Ver­gan­gen­heit dadurch auf­ge­fallen ist, sich einer faschis­ti­schen Ästhetik und ein­deu­tiger NS-Symbolik zu bedienen.

Außerdem bezog sich Front­mann Geoffroy Delacroix wie­der­holt positiv auf Per­sön­lich­keiten des his­to­ri­schen Faschismus wie Albert Speer, Pierre Drieu la Rochelle oder den fana­ti­schen Anti­se­miten Louis-Ferdinand Céline. Auch auf musi­ka­li­scher Ebene pflegen „Der­nière Volonté“ bis heute enge Kon­takte zu neo­na­zis­ti­schen Musik­pro­jekten und Ver­triebs­struk­turen, wie „Der Blutharsch!“ und „Hau Ruck!“.

Mit diesen Infor­ma­tionen kon­fron­tiert, erklärte der auf dem Fried­richs­hainer RAW-Gelände gele­gene Ver­an­stal­tungs­raum „Urban Spree“ heute abend, dass das Kon­zert nicht statt­finden werde. Auch bestritt „Urban Spree“ für die von „Cere­mo­nies Berlin“ geplante Ver­an­stal­tung gebucht worden zu sein.

Nachdem der Kreuz­berger Ver­an­stal­tungs­raum „Bi Nuu“, der bis Juni als Ver­an­stal­tungsort beworben worden war, aus unbe­kannten Gründen gewech­selt hatte, bewerben „Cere­mo­nies Berlin“ seit nun­mehr zwei Monaten das „Urban Spree“ für das Kon­zert mit „Der­nière Volonté“.

Auch unter Betei­li­gung von „Cere­mo­nies Berlin“, hatte im „Bi Nuu“ erst im April diesen Jahres ein Kon­zert des rechts­of­fenen Neofolk-Musikprojekts „Of the Wand & the Moon“ statt­ge­funden, inklu­sive Ver­kaufst­stand des rechts­of­fenen „Lichterklang“-Versands.

Trotz der offen­sicht­li­chen Wider­sprüche zwi­schen den Aus­sagen des „Urban Spree“, welche die Buchung des Kon­zerts bestreiten und der seit dem 4. Juli lau­fenden öffent­li­chen Bewer­bung der Ver­an­stal­tung durch „Cere­mo­nies Berlin“, sehen wir in der Stel­lung­nahme des Ver­an­stal­tungs­ortes einen ersten Erfolg. Wir werden uns weiter dafür ein­setzen, rechten und rechts­of­fenen Musiker_innen keine öffent­li­chen Auf­tritts­mög­lich­keiten zu über­lassen und erneuern unsere For­de­rung an das „Bi Nuu“, zum ver­gan­genen Kon­zert von „Of the Wand & the Moon“, dem Ver­kaufs­stand von „Licht­er­klang“ und den Bezie­hungen zu „Cere­mo­nies Berlin“ Stel­lung zu nehmen. Auch die wei­teren Schritte von „Cere­mo­nies Berlin“ werden wir im Auge behalten.

Erstveröffentlichung auf Recherche & Aktion am 31. August 2013