Gefloppter NPD-Infostand am 10. Mai 2014 in Friedrichsfelde

13. Mai 2014 | News Redaktion

Am 10. Mai 2014 wollte die NPD in Lichtenberg mit einem Infostand gezielt gegen Roma in Lichtenberg hetzen. Aus diesem Grund hatte sie einen Infostand von 10 bis 14 Uhr in der Nähe eines Hauses angemeldet, in dem mehrere Roma-Familien wohnen, um dort ihre rassistische und antiziganistische Hetze zu verteilen und kundzutun. Einige Gegendemonstrant_innen verhinderten, dass die NPD ihre Propaganda unter die Leute bringen konnte.
Nach noch nicht einmal zwei Stunden bauten die etwas mehr als ein Dutzend teilnehmenden Neonazis ihren Stand ab.

Nicht der erste Versuch…

Bereits in der Vergangenheit versuchte die NPD das Haus und deren Bewohner_innen zu thematisieren und dagegen zu mobilisieren.
Am Samstag, dem 8. Februar 2014, veranstaltete die Berliner NPD eine Kundgebungstour durch Köpenick, Lichtenberg, Hellersdorf und Pankow. Mit dem NPD-LKW „Flaggschiff“ und zwei Kleintransportern wurden 17 Neonazis von Ort zu Ort kutschiert, um sich jeweils eine halbstündige Kundgebung mit den immergleichen rassistischen Reden von Sebastian Schmidtke und Ronny Zasowk (Cottbus) anzuhören. Während in den anderen Bezirken Unterkünfte von Flüchtlingen angefahren worden sind, wurde die Kundgebung in Lichtenberg in der Nähe der Wohnungen der Roma durchgeführt. In der Folgezeit steckte die NPD Flyer in der Umgebung des Wohnhauses.
Am 21. April 2014 hängte eine achtköpfige Gruppe um NPD-Landeschef Sebastian Schmidtke Plakate in Friedrichsfelde. Um das Wohnhaus der Roma versuchte die NPD, verstärkt Plakate zu hängen.

Antiziganismus – virulent und allgegenwärtig

Antiziganismus ist ein allgegenwärtiges und virulentes Thema. Seit mehreren Jahrhunderten werden Sinti und Roma verfolgt, entrechtet und getötet. Die als „Zigeuner“ stigmatisierten und ausgegrenzten Menschen werden auch heute noch verfolgt.
Insbesondere mit der Zuwanderung von Menschen aus Südosteuropa verbunden, werden antiziganistische Vorurteile in die Öffentlichkeit gebracht. Diese Ressentiments gegen Sinti und Roma sind offenkundig bestens geeignet, um vor Wahlen vermeintliche Tatkraft zu demonstrieren und bei Wähler_innen zu punkten. Nicht nur extrem rechte oder rechtspopulistische Parteien halluzinieren von einer „Einwanderung in die Sozialsysteme“ oder glauben, dass der Missbrauch von Leistungen durch Migrant_innen ein relevantes Problem in Deutschland sei. Das Bemerkenswerte an der Debatte ist, dass sie ohne Belege auskommt.

Antiziganismus stoppen

Egal ob Antiziganismus aus der Mehrheitsgesellschaft oder - wie in diesem Fall - von der NPD kommt, es gilt sich dem offensiv entgegen zu stellen.

Erstveröffentlichung auf Antifa Hohenschönhausen am 20. April 2024

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