Lage der Hungerstreikenden spitzt sich zu - Aktionen zum Tag X

18. Oktober 2013 | News Redaktion

Am 9.10. traten auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor an die 30 Non-Citizens in einen unbefristeten Hungerstreik. Seit Montag,den 14.10 verweigern sie zudem die Einnahme von Wasser. Mit ihrem selbstorganisierten Protest fordern sie die Anerkennung ihrer Asylanträge ein und verweigern sich einer Gesetzgebung, die sie zu einem Leben in Lagern und dauerhafter Bedrohung durch Abschiebungen verdammt hat.

Das Bezirksamt Mitte verbietet seit Beginn des Protests das Aufstellen eines Zeltes als Regenschutz, sowie das Bedecken trockener Kleidung durch Planen. Die diensthabenden Bullen profilieren sich durch Schikane der durchnässten und frierenden Non-Citizens. Und obwohl sich ihre gesundheitliche Verfasssung durch den Durststreik und die andauernde Kälte und Nässe zunehmend verschlechtert und kein Tag vergeht, ohne das mehrere der Streikenden ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen, weigert sich die zuständige Politik in Senat und Bundestag auch nur Notiz zu nehmen von dem offensichtlichen Leid vor Berlins bekanntestem Wahrzeichen.

Mit jedem Tag der vergeht, wird eine Eskalation der Lage am Brandenburger Tor wahrscheinlicher. Den Durststreikenden droht eine gewaltsame Räumung des Camps durch die Bullen, die Zwangseinweisung in Psychatrien aufgrund angeblicher Unzurechnungsfähigkeit und letzendlich der Tod, sollten die politischen Verantwortlichen es weiterhin vorziehen ihre Augen vor der lebensbedrohlichen Situation der Non-Citizens zu verschließen. 

Es liegt an den Politiker_innen dieses mal Schlimmeres zu verhindern!

Sollte es zu einer Räumung des Protestcamps oder einer anderweitigen Eskalation kommen, rufen wir dazu auf, sich um 21 Uhr an der Sonnenallee Ecke Reuterstraße zu einer Spontandemonstration zu versammeln. 

Diese Demonstration wird nicht angemeldet sein und die Bullen werden wie am 16.10. versuchen, uns in kontrollierbaren Bahnen und Kesseln zu halten.
Seid darauf vorbereitet! - Organisiert euch in Gruppen und macht, wenn eine geschlossene Demonstration nicht möglich oder sinnvoll erscheint, die Stadt mit 20-, 50- oder 100-Leute-Spontis unsicher!

Beschränkt euch nicht auf die Demo! - Berlin ist groß und die Verantwortlichen für die Situation am Brandenburger Tor sind bekannt. Sucht euch naheliegende Ziele und stattet ihnen am Tag X einen Besuch ab! 

Die Entwicklung der letzten Tage in Hamburg macht uns Hoffnung, dass es gelingt mehr Menschen aus ihrer Lethargie zu reißen und in spontanen Aktionen der Solidarität auf die Straße zu bringen.
Bis zum Ende ihrer Protestaktionen muss es jedoch darum gehen die durststreikenden Non-Citizens am Brandenburger Tor so gut es geht zu unterstützen. Bringt Schlafsäcke und Decken vorbei und seid vor Ort um ihnen bei einer Räumung beizustehen! 

Tag X | 21 Uhr | Berlin - Sonnenallee Ecke Reuterstraße

Informiert euch über den Protest auf refugeestruggle.org

Erstveröffentlichung auf Indymedia am 18. Oktober 2013

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