Proteste gegen „Rechte“-Hetze in Märkisch-Oderland

6. Januar 2014 | News Redaktion

Bad Freienwalde: Ungefähr 50 Neonazis hetzten gegen Flüchtlingsheim / Bürger_innen und Antifas protestierten

Unter dem Motto „Asylantenheim  - Wir sagen nein!“ führte der Landesverband der Partei „Die Rechte“ gestern eine Kundgebung auf dem Markt in Bad Freienwalde (Landkreis Märkisch-Oderland) durch. Angemeldet wurde die Veranstaltung von „Die Rechte“-Landeschef Klaus Mann aus dem 30 Kilometer entfernten Finowfurt (Landkreis Barnim). Er versammelte ungefähr 50 Neonazis, darunter auch Ex-Funktionäre des verbotenen „Frontbann 24“ aus Berlin, Mitglieder der scheinaufgelösten „Kameradschaft Märkisch-Oder-Barnim“ (KMOB) und "Freien Nationalisten Uckermark" sowie einzelnen NPD und JN Aktivist_innen.
Ex-DVU Funktionär Mann stand am Mikro, musste allerdings – mangels Talent und Sehstärke - mit Hilfe einer Lesebrille seine Hetzrede ablesen. Eine nennenswerte Wirkung erzielte der Redebeitrag, ebenso wie der des Berliner „Die Rechte“-Landesvorsitzenden Uwe Dreisch, jedoch nicht. Die Lautsprechertechnik war mangelhaft und das noch ein wenig verständliche restliche Gebrabbel wurde durch Pfiffe und Tröten der Gegendemonstrant_innen übertönt.

Protest gegen Nazikundgebung

Ungefähr 50 bis 60 Menschen hatten sich nämlich um die „Die Rechte“-Kundgebung herum versammelt, um ihrem Protest gegen die die asylfeindliche Veranstaltung zum Ausdruck zugeben. Eine Gruppe Bürger_innen zeigte ein Transparent mit der Aufschrift „Flüchtlinge bleiben – rechte Gedanken vertreiben“. Auch einige Antifas zeigten ihren Protest am Rande und erinnerten, dass Nazis eben nicht nur bloße Dumpfbacken sind, sondern „Rassismus“ auch „tötet“. Zu nennenswerten Störungen kam es jedoch nicht. Einzelne Provokationen von Kundgebungsteilnehmenden der Partei „Die Rechte“ wurden sofort durch die Polizei unterbunden.

Keine Unterbringung in Bad Freienwalde geplant

Im Land Brandenburg, ebenso wie im gesamten Bundesgebiet, werden in den nächsten Monaten mehr Geflüchtete aufgenommen, als in den Vorjahren. Deshalb werden in nahezu allen Landkreisen Unterkünfte aus- bzw. neugebaut. Im Landkreis Märkisch-Oderland soll, eben dem bestehenden Heim in Garzau bei Strausberg, noch ein zweites in Neuhardenberg entstehen. Laut einer Übersicht des RBB zur Thematik ist in Bad Freienwalde (Oder) bisher, entgegen der Hetze der Partei „Die Rechte“, kein Asylbewerberheim geplant. Allerdings veranstalteten die „Rechten“ bereits am 16. November 2013 eine Hetzkundgebung gegen die Unterbringung von Geflüchteten in Wohnunterkünften im benachbarten Oderberg (Landkreis Barnim).

Erstveröffentlichung auf Inforiot am 5. Januar 2014

Kategorie: