Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte

7. Februar 2014 | News Redaktion

In einem Wohnhaus in Hamburg wird am Mittwoch Abend Feuer gelegt. In dem Haus leben ausschließlich Geflüchtete. Ein Großteil der Bewohner wird verletzt. Drei Menschen, eine pakistanische Mutter mit zwei Kindern, sterben. Ein rassistisches Motiv liegt nahe.

Im letzten Jahr kam es bundesweit zu rassistichen Mobilisierungen gegen Geflüchtete. Teil dieser waren viel zu häufig auch Anschläge auf die Unterkünfte von Geflüchteten, so auch in Berlin und Brandenburg:

  • Am 9. Oktober 2012 randalieren drei Männer an einer Flüchtlingsunterkunft in Waßmannsdorf (Schönefeld / Landkreis Dahme-Spreewald). Sie werfen eine mit Farbe gefüllte Flasche in ein Zimmer im Erdgeschoss, in dem zwei Frauen schlafen. Versuche in das Haus einzudringen, scheitern glücklicherweise. An der Fassade hinterlasse sie Hakenkreuze, ein Verweis auf die Nazi-Struktur "NW Berlin" und die unverholene Drohung: "Rostock ist überall."
    Bereits im Mai war im Haus Feuer gelegt wurden.
  • Am 1. Januar 2013 legt ein 27jähriger Mann in Beelitz (Potsdam-Mittelmark) in einer noch nicht bewohnten Unterkunft für Asylbewerber Feuer. Er wird kurze Zeit später gefasst. Selbst die Polizei geht von einem rassistischen Motiv aus.
  • In der Nacht auf den 16. August werfen unbekannte einen Molotow-Cocktail über die Toreinfahrt einer Flüchtlingsunterkunft in Luckenwalde (Teltow-Fläming). Dieser zerbricht auf der Betonfläche vor dem Heim und das Feuer erlischt von selbst.
  • Am 18. September wird ein Feuer im Eingangsbereich einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Premnitz (Havelland) gelegt. Das Gebäude wird leicht beschädigt. Ein 20jähriger gesteht später den Anschlag. Gemeinsam mit einem 17-jährigen Freund hätte er „ein Zeichen setzen“ und verhindern wollen, dass die Flüchtlinge in der Nähe seines Wohnortes untergebracht werden.
  • Am 1. Janaur 2014 werden Scheiben im Eingangsbereich einer Flüchtlingsunterkunft in Hellersdorf (Berlin) mit Böllern zum Bersten gebracht. Einen Tag zuvor wurde mit dem gleichen Tatmittel ein Anschlag auf eine linke Einrichtung im Bezirk verübt. Eine rechte "Bürgerbewegung", die seit Monaten gegen die Unterkunft hetzt, bekennt sich indirekt zu dem Anschlag.
  • Am 28. Januar wird ein Böller in die selbe Unterkunft in Hellersdorf geworfen. Wieder lässt eine Äußerung der rechten "Bürgerbewegung" auf Täterwissen schließen.

Diese Aufzählung stellt nur einige Beispiele dar und bleibt leider lückenhaft. Weitere Informationen finden sich in einer kleinen Anfrage an die Bundesregierung von DIE LINKE zu Protesten und Übergriffen vor Flüchtlingsunterkünften oder grafisch aufbereitet beim Projekt Rechtes Land.

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